10. April 2024
Biikebrennen – Jetzt wird der Winter vertrieben!
Das Biikebrennen hat auf den Nordfriesischen Inseln eine lange Tradition. Heute, am 21. Februar ist es wieder soweit.
Aber was genau bedeutet eigentlich Biike?
Biike kommt aus dem nordfriesischen und heißt Bake oder Feuerzeichen. Ab dem 17. Jahrhundert wurde laut Überlieferung das Feuer zu Ehren für die Seefahrer und Walfänger entzündet. Das Feuer sollte den Männer, die für mehrere Monate auf See unterwegs waren, Mut zusprechen und Zuversicht schenken. Denn am 22. Februar, dem Petritag, ging die Walfangsaison wieder los und das Ende der Winterpause brach an.
Im 19. Jahrhundert hat sich die Bedeutung des Brauches geändert. Es wurde die Strohpuppe, genannt Pidder, oder eine Tonne sinnbildlich verbrannt. So sollten der Winter und böse Geister vertrieben werden. Diese Tradition haben sich die Nordfriesen bis heute erhalten.
Wie läuft also das Biikebrennen im Jahre 2019 ab?
Meist trifft man sich an einem ausgewählten Ausgangspunkt. Von dort aus geht es mit Fackeln bewaffnet zum Biikeplatz. Oft auch vorneweg von einer Musikkapelle begleitet. Dort angekommen wird eine Rede (in deutsch und friesisch) gehalten, die sich mit sozialen und politischen Problemen des Ortes oder der Insel befasst. Sobald der Redner die Worte „Tjen di Biiki ön!“ („Macht die Biike an“!) ruft, darf das Feuer offiziell angezündet werden.
Vor allem Weihnachtsbäume und der Abschnitt von Bäumen und Büschen werden für das Feuer genutzt. Auch für warme Getränke wird durch die ansässigen Feuerwehren gesorgt. Viele bringen sich aber auch in Thermoskannen heißen Kakao, Tee oder Punsch mit. Viele Restaurants bieten ein traditionelles Grünkohlessen an. Generell ist das Biikebrennen ein gesellige Veranstaltung und die Stimmung ausgelassen.
Erst wenn die Tonne oder der Pidder gefallen ist, darf man streng genommen gehen. Aber vorher zu gehen wäre sowieso viel zu Schade.
Alle Termine für das Biikebrennen im Norden findet ihr hier:
https://www.nordseetourismus.de/alle-biikefeuer-am-21februar