5 Textabschnitte, die für mehr Klarheit & Sicherheit im Straßenverkehr sorgen
In unserem stressigen Alltag fällt es uns immer schwerer einen LKW, der uns ausbremst, nicht als Last zu sehen. Man vergisst schnell wie wichtig LKWs und ihre Fahrer/-innen für uns sind. Aber mit ein wenig Verständnis, ist es nicht mehr so schwer, einen LKW nicht als störendes Hindernis wahrzunehmen. Sie bringen uns ALLES was man benötigt in die Geschäfte. Fahren unseren Treibstoff zu Tankstellen und Flugzeugen, damit wir in unseren wohlverdienten Urlaub fahren bzw. fliegen können. Sie bringen unsere Baustoffe, damit wir ein schönes Dach über dem Kopf haben.
Transportieren, heben, kühlen, schützen, kippen, pumpen, … Sie können so gut wie alles in tonnenschwerer Form. Genau weil sie solche Multitalente sind, lieben wir sie. Unsere Giganten der Straßen. In diesem Blogbeitrag geben wir Euch ein wenig Basiswissen über LKWs an die Hand. – Kleiner FunFakt zu Anfang: der Bremsweg eines Autos bei 80 Km/h liegt bei 23,2m. Der eines Lkws bei 32,2m. Wir finden 9m unterschied gar nicht mehr so viel, wenn man überlegt, dass ein voller Laster rund 38 Tonnen mehr wiegt.
Bist du weiter an Größe, Gewicht, Geschwindigkeit, Definition und Arten interessiert? Dann lies hier einfach für mehr Basiswissen rund um LKWs weiter. Und nicht vergessen: Das ‚Last‘ in Lastwagen kommt nicht von ‚zur Last fallen‘ 😉.
1. Was bedeutet LKW? Wie viele LKW gibt es in Deutschland? Wer darf einen LKW fahren?
Aber erst einmal das Elementarste vorweg: LKW ist das Kurzwort für LASTKRAFTWAGEN, umgangssprachlich auch gerne Laster oder Truck genannt. Ein LKW ist immer ein Nutzfahrzeug, da mit ihm Güter von A nach B befördert werden. Es gibt zahlreiche verschiedene LKW-Arten, von denen wir nachfolgend einige erläutern werden.
In Deutschland gibt es über 2,5 Millionen zugelassene LKW, die aufgrund ihrer gewerblichen Nutzung jedes Jahr zur Haupt- und Abgasuntersuchung müssen. Sobald ein LKW 7,5 t oder mehr wiegt, wird ein Prüfbuch benötigt und alle 6 Monate muss der LKW zu einer Sicherheitsprüfung in eine dafür zugelassene Werkstatt. Doch nicht nur so wird für Sicherheit auf den Straßen gesorgt: Einen LKW darf nicht jeder fahren! Ab 3,5 Tonnen wird eine besondere Fahrerlaubnis benötigt. Mehr dazu erfährst du unter dem 4. Punkt. Da es sich bei einem LKW um ein Nutzfahrzeug handelt, sind es in der Regel ausgebildete Berufskraftfahrer, die hinter dem Lenkrad zu finden sind.
2. Welche LKW-Arten gibt es?
LKW ohne Auflieger, LKW ohne Aufbau, LKW mit (Lade)Kran, LKW mit/ohne Sattelauflieger, LKW für Container, LKW für Landwirtschaft, LKW für Erdaushub, LKW Abschleppwagen, LKW Camper… wir geben euch einen kleinen Überblick, welche LKW-Arten es gibt. Denn merke: LKW ist nicht gleich LKW. Es gibt nahezu unendlich viele verschiedene LKW-Typen, die wir nicht alle erörtern können.
Hier einmal eine kleine Auflistung speziellerer LKW-Typen, zu denen man direkt ein Bild im Kopf hat: Autotransporter, Betonmischer, Glastransporter, Langholztransporter, Schwertransporter, Viehtransporter, Tieflader, Muldenkipper… Anhand der Sonderaufbauten kann man direkt Rückschlüsse auf die transportierten Güter ziehen.
Der traditionelle LKW, den man auf Autobahnen so viel sieht, ist der Sattelzug. Sprich die sogenannte Zugmaschine vorne ist eher kurz und auf ihr wird ein Sattelauflieger aufgelegt – so entsteht das Gespann „Sattelzug“. Oft werden diese auch als 40-Tonner bezeichnet. Ein solcher 40-Tonner ist in etwa doppelt so lang wie ein Müllauto und aufgrund seiner Maße und seines Gewichts außerordentlich schwer in Wohngebieten zu fahren, wo der LKW Fahrer besonders darauf achten muss, nur auf ausreichend befestigten Straßen und nicht über Gehwege zu fahren.
Ist euch schon mal aufgefallen, wie schnell eine einzelne Zugmaschine fahren kann bzw. habt ihr mal versucht diese zu überholen? Wenn kein Sattelauflieger hinten dran hängt, wird es schwer mit einem normalen PKW mitzuhalten. Da merkt man erst, welche Zugkraft diese Maschinen haben! Der „Lastzug“ hingegen ist das Gespann aus einem Lastkraftwagen (LKW) und einem Anhänger. In diesem Falle nennt man den ziehenden LKW „Motorwagen“.
Je nach Einsatzzweck gibt es also verschieden Aufbauarten bei den LKW. Es wird unterschieden in Standardaufbauten und Sonderaufbauten. Die Standardaufbauten sind in der Grundkonstruktion weitestgehend identisch, z. B. offene Ladeflächen (Pritschen), geschlossene Kästen oder Tankaufbauten. Aber auch Isolier- und Kühlaufbauten sowie Mulden-Aufbauten zum Kippen gehören inzwischen zu den Standards. Besonders häufig sieht man auch die LKW-Chassis, welche dazu dienen, austauschbare Behälter wie z. B. Container, aufzunehmen. Bei diesen Trägersystemen für Wechselaufbauten gibt es auch wieder diverse Unterarten. Wichtig ist bei allen, dass sie genormte Aufnahmevorrichtungen haben, da sich an den austauschbaren Behälter ebenfalls genormte Gegenstücke befinden.
Abschließend ist noch zu erwähnen, dass je nach Klassifikation des LKW, sich Unterschiede bei der Kraftfahrzeug-Versicherung, Straßenverkehrsordnung, Mautpflicht, Kraftfahrzeugsteuer und anderen Steuern ergeben. Auch gibt es für viele LKW ein Sonntags- und Feiertagsfahrverbot. Dazu erfahrt ihr mehr in unserem Blogbeitrag „Welche LKW-Fahrverbote gibt es in Deutschland?“.
3. Welche LKW Größen gibt es?
Für den Fahrer eines LKWs ist die Kenntnis über die Größe seiner Lastwagen immens wichtig. Denn auf vielen Straßenabschnitten, wie zum Beispiel bei Tunneln oder Brücken, müssen Kraftfahrer besonders aufpassen und können nicht überall längs fahren. Auf den Autobahnen kennt man die typischen Schilder „Achtung Höhenkontrolle“, die darauf hinweisen, dass die LKW kontrolliert werden. Daher gilt es die Vorschriften zu beachten, um keine Bußgelder zu kassieren und vor allem um nicht, andere Straßenverkehrsteilnehmer zu gefährden.
Wie lang ist ein LKW?
Die LKW-Länge ist ganz klar durch die EU-Richtlinie 96/53/EG vom 25. Juli 1996 geregelt und gültig für alle EU-Mitgliedsstaaten. Demnach darf ein LKW-Sattelzug (Zugmaschine + Auflieger) 16,50 m nicht überschreiten. (Zusätzliche Aufgliederung je nachdem welchen Überhangsradius ein Auflieger hat: Tanker, Kipper, Co. dürfen maximal 15,50 m lang sein – Kühler, Planen und Auflieger mit längerem Überhang dürfen 16,50 m lang sein.) Ein Sattelauflieger, der hinter einen LKW dran gehängt wird, darf nicht länger als 12 m sein. Lastenzüge (Motorwagen + Anhänger) dürfen 18,75 m lang sein. Ausnahmen gibt es natürlich, die aber einer Sondergenehmigung bedürfen. In §29 Absatz 3 der Straßenverkehrsordnung (StVO) können die genauen Voraussetzungen nachgelesen werden. Es ist aber erlaubt, dass die Ladung 1,5 m hinten über den LKW hinausragt (Überhang), wenn dies entsprechend auffällig gekennzeichnet ist und wenn man über 100km fährt. Der Überhang darf sogar 3m betragen, wenn man unter 100km weit fährt. Es dürfen aber 20,75m nicht überschritten werden.
Wie breit ist ein LKW?
Auch die zulässige Breite von LKW ist gesetzlich durch § 32 StVZO definiert. Demnach darf ein LKW maximal 2,55 m in der Breite messen, wobei die LKW-Spiegel nicht mit einberechnet werden. Aber auch hier gilt: Ausnahmen gibt es nur mit Sondergenehmigung und deutlicher Kennzeichnung!
4. Wie schwer ist ein LKW? Wie viele Tonnen wiegt ein LKW? Welche LKW Gewichtsklassen gibt es?
Da es so viele LKW-Arten gibt, wurden diese nach Gewichtsklassen einsortiert, für die es nicht nur im Hinblick auf die Fahrerlaubnis Unterschiede gibt sondern auch bezüglich der Beladung und der Geschwindigkeit.
Es gibt 4 LKW-Gewichtsklassen:
- Kleinlaster < 3,5 Tonnen (t), Führerschein Klasse B
- Leichte LKW 3,5 bis 7,5 t, Fahrerlaubnis Klasse C1
- Leichte LKW bis 7,5 t mit Anhänger bis max 12 t, Fahrerlaubnis Klasse C1E
- Mittelschwere LKW (Solo Zugmaschinen und Motorwagen), Führerschein Klasse C
- Kombinationen aus Zugmaschinen und Anhänger/Auflieger von mehr als 750 kg, Führerschein Klasse CE.
- Schwere LKW/Sattelzüge, Führerschein Klasse CE und Mindestalter Regulär 21 Jahre
Laster dürfen aber auch schon mit 18 Jahren gefahren werden, wenn man eine MPU gemacht hat und es im Rahmen einer Ausbildung ist. LKW fahren ist voll dein Thema? Die Nord Spedition GmbH & Co-KG bildet Berufskraftfahrer (m/w/d) aus! Schau mal vorbei und bewirb dich ganz einfach.
Je nach Fahrzeugart kann das LKW-Gewicht von 3,5 Tonnen (t) bis weit über 40 t reichen. Los geht es mit den sogenannten „Kleinlastern“, die bis 3,5 t inklusive Beladung schwer sein dürfen. Dann folgen „Leichte LKW“ (Llkw) bis 7,5 t. Die mittelschweren LKW wiegen dann bis 18 t und bei den schweren LKW (SKW) geht es in Deutschland bis 40 t (in Schweden und Dänemark sogar bis 60 t).
Ein LKW mit 2 Achsen hat zum Beispiel eine zulässige Gesamtmasse (zGM) (Leergewicht + maximale Zuladung) von 18 Tonnen (t), ein LKW mit 3 Achsen dagegen schon ein Gewicht von bis zu 28 t. Bei einem LKW mit mehr als vier Achsen darf das zulässige Gesamtgewicht (zGG) noch höher sein: 36 t. Mehr als 5 Achsen 40t (in DE), in anderen Ländern wie Dänemark können es 60 t sein. Diese Laster haben dann aber auch 6 Achsen oder mehr. Daher kannst du dir merken: Umso mehr Achsen ein LKW hat, ob nun eine normale Achse oder eine Doppelachse, desto schwerer ist der LKW und umso mehr darf er an Gewicht zuladen. In der Zulassungsbescheinigung Teil 1 eines jeden LKWs kann genau nachgelesen werden, wie viel maximal hinzugeladen werden darf. Daran sollte sich auch unbedingt gehalten werden, denn mit einem überladenem LKW können schnell Unfälle passieren, weil eine Überladung zu anderen Reaktionen und Bremsverhalten führt. Dies gilt auch für Wohnwagen und Wohnmobile sowie PKW mit Anhänger! Daher informiert euch bitte, bevor ihr größere oder viele Dinge transportieren wollt, über das zulässige Gesamtgewicht eures Fahrzeugs.
5. Wie schnell darf ein LKW (auf der Autobahn & auf einer Landstraße) fahren?
Die für ein LKW maximal erlaubte Höchstgeschwindigkeit hängt davon ab, wie schwer der LKW samt Ladung ist. Bei den LKW mit einer zulässigen Gesamtmasse von 3,5 t bis zu 7,5 t gilt 80 km/h als Höchstgrenze auf jeglichen Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften, inklusive der Autobahnen. In puncto LKW-Geschwindigkeit gilt, dass alles über 7,5 t als schwergewichtiger Lastkraftwagen betrachtet wird und demnach maximal 60 km/h fahren darf – außerhalb von Ortschaften und auf einspurigen Bundes- & Landstraßen. Auf der Autobahn hingegen dürfen diese LKW auch 80 km/h fahren, was die Höchstgeschwindigkeit für LKW, egal welcher Art und welchen Gewichts, auf den Autobahnen ist.
Bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung droht neben Bußgeld, Punkte eventuell auch ein Fahrverbot. Im Bußgeldkatalog kannst du konkret nachlesen, welche Bußgelder es für welche Geschwindigkeitsüberschreitung gibt. Auch die voraussichtlich ab September 2021 in Kraft tretenden neuen Bußgelder sind hier im Vergleich zu sehen. Auch wenn es klare Vorgaben für die LKW Geschwindigkeit gibt, stellt sich immer noch die Frage, wie schnell kann ein LKW wirklich fahren? Jeder (Berufs)Kraftfahrer hat eine enorme Verantwortung im Straßenverkehr und muss jede Straßenbeschaffenheit, Wetter- und Verkehrslage mitbetrachten, denn durch eine falsche Geschwindigkeit können schlimme LKW-Unfälle passieren, wie zum Beispiel das Umkippen in Kurven.
FAZIT
Wir hoffen, dass wir mit unseren Blogbeitrag und dem LKW-Basiswissen einige deiner Fragen zum Thema LKW beantworten konnten. Wir freuen uns über jede:n Verkehrsteilnehmer:in, der/die durch das LKW-Basiswissen mehr Verständnis für LKW hat und so mithilft, dass die Straßen für alle sicherer werden. In diesem Sinne: Allzeit gute Fahrt!
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