10. April 2024
Leaving on a Jet Plane – Grüße aus den USA
Amerika – das Land des fettigen Essens und der Drive-Thru Automaten?
Ja, das stimmt auf jeden Fall. Aber Amerika ist auch das Land der Bootcamps und öffentlichen Parks. Das kann ich zweifelsohne nach fast zwei Monaten in New York bestätigen. Hier in New York gibt es super viele Parks, die sich wunderbar dazu eignen, sich fit zu halten. Das reicht von öffentlichen Sportplätzen (Tennis, Fußball, Basketball, usw.) bis hin zu Workout-Geräten. Und das alles kostenlos und immer gut in Schuss!
Und wenn einem das noch nicht reicht, bietet die Stadt zahlreiche Möglichkeiten in der Gemeinschaft Sport zu machen.
Erst vergangene Woche habe ich an so einem Event teilgenommen. Eine Arbeitskollegin hat mir erzählt, dass man auf einem Flugzeugträger gemeinsam ein Workout machen könnte. Darunter konnte ich mir zunächst nichts Spezielles vorstellen, aber einfach ausprobieren hat ja noch nie geschadet.
Vergangenen Montag sind wir dann nach der Arbeit nach Manhattan gefahren, wo der Flugzeugträger fest verankert im Hudson River Höhe 44St. lag. Heute wird er übrigens ausschließlich als maritimes Museum genutzt. Als wir dort ankamen bot sich uns ein ziemlich einmaliger Blick. Ca. 800 Sportbegeisterte drängten sich nach und nach auf das Schiff und um 19:00 wurden dann alle pünktlich von einem ehemaligen Marine begrüßt. Danach haben sich dann alle Schulter an Schulter eingehackt und gemeinsam mit einer College-Schülerin die Nationalhymne gesungen. Da kam schon etwas Gänsehaut-Stimmung auf. Danach ging’s dann richtig los.
Das ein stündige Workout wurde in zwei Teile aufgeteilt. Der erste Teil bestand aus einem ganz normalen Workout mit dem eigenen Körpergewicht. Der zweite Teil ging dann eher in die Richtung Dance-Fitness. Die kommenden 30 Minuten bestanden aus verschiedenen Übungen (Hampelmann, Liegestütz, Burpees, Kniebeugen, usw.), die allein und mit einem Partner durchgeführt wurden. Dabei kam man dann zwangsläufig mit völlig fremden Leuten ins Gespräch und es zeigte sich wieder einmal wie offen und freundlich die Amerikaner sind. Der Übungszyklus bestand immer aus 40 Sekunden Belastung und 20 Sekunden Pause. Alles wurde natürlich von einem DJ entsprechend musikalisch begleitet. Der zweite Teil bestand nun aus einzelnen Dance-Moves, die dann in einer bestimmten Reihenfolge wieder und wieder durchgeführt wurden. Nach wenigen Minuten habe ich aber gemerkt, dass mir die Mehrheit der Teilnehmer was Taktgefühl und Koordination angeht, überlegen waren. Für mich war das aber gar kein Problem, denn an dem Workout nahmen alle möglichen Leute teil. Das reichte vom Banker, der nach der Arbeit sich nochmal schnell sportlich betätigen wollte, bis hin zur Hausfrau, die wieder etwas mehr für ihre Gesundheit tun wollte. Nach einer Stunde war es dann schon vorbei und alle lagen sich in den Armen und haben sich dazu beglückwünscht heute mal nicht einfach auf dem Sofa liegen geblieben zu sein. Die Sonne war zu dem Zeitpunkt bereits untergegangen und es bot sich uns ein einzigartiger Blick auf die Skyline von Manhattan.
Danach wurde noch ausreichend Getränke, Müsliriegel und Obst verteilt. Und all das für lau und ohne jegliche Werbung. Ziel des Ganzen war es einfach sich in der Gemeinschaft zu bewegen und Spaß zu haben. Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich den auf jeden Fall hatte. Ich würde es immer wieder machen und würde mir in Deutschland viel mehr derartiger, einzigartiger Veranstaltungen wünschen.
Viele Grüße, Haakon